Wie kam es zu der Initiative Pro Juventute Bahia? Angeregt durch das Tagebuch von Ute Craemer “Favelakinder”, Verlag freies Geistesleben, war 2003 ein Besuch von Wolfgang Knipping – anthroposophischer Arzt im Ruhestand – in der Favela Monte Azul/São Paulo/Brasilien vorausgegangen:
„Das ist das Neue an Ute Craemers Konzept einer zukünftigen Entwicklungshilfe: Veränderung der Situation in den armen Ländern bedeutet nicht utopische Forderungen an den Staat, die Gesellschaft zu stellen, sondern Wandlung des Einzelnen, der sich seiner schöpferischen Fähigkeiten bewußt wird und sie zunehmend anzuwenden lernt.“
Reutlinger Generalanzeiger.
Im Jahr 2007 entschlossen sich Doris und Wolfgang Knipping im Sinne dieses Konzeptes eine neue Waldorfinitiative im trockenen, von Landflucht geprägten Sertão Bahias, in Várzea da Roça, zu begleiten. Der brasilianischen Schulverein  Associação Pedagógica Waldorf Várzea da Roça wurde zusammen mit 15 ortsansässigen Lehrern gegründet. Er sollte in den zukünftigen Jahren die Verwaltung des Gesamtprojektes übernehmen. Zunächst wurde die Organisation von einem eigenen deutschen Verein begleitet, der Spenden für den schrittweisen Aufbau sammelte. Im Jahr 2010 übernahmen freundlicherweise die „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“ die Spendenverwaltung.
Da sich das Projekt im ländlichen Várzea da Roça befindet, geht es nicht nur um die Einrichtung einer Schule mit Kindergarten und damit verbundenen Aktivitäten, sondern wir wollen auch Jugend- und Erwachsenenbildung anbieten. So gibt es im „Centro Waldorf Várzea da Roça“ – je nach unseren Möglichkeiten – Vorträge und Kurse  zur Weiterbildung in Pädagogik, Medizin, Landwirtschaft, Sprachkurse, Instrumentalunterricht, künstlerische Aktivitäten, Capoeira- und Tanzkurse. Traditionell laden wir zu den Festeszeiten öffentlich die Familien der Stadt zum Mitfeiern ein.